Vom Progymnasium zum Kurzgymnasium – Ein mutiger Schritt in die Zukunft
Aus dem Progymnasium wurde ein eigenständiges Kurzgymnasium mit eigener Matura und staatlicher Anerkennung.
Von der MAV zur MAR – Die Reform als Treiber des Wandels
Die 1990er-Jahre brachten Bewegung in die Schulstrukturen der Schweiz. Die Maturitätsanerkennungsverordnung (MAV) wurde durch das Maturitätsanerkennungsreglement (MAR) abgelöst. Diese Reform stellte die Schulen vor die Aufgabe, ihre bestehenden Konzepte zu überdenken. Für das Gymnasium der Freien Katholischen Schulen Zürich (KGZ) bedeutete dies das Ende des Progymnasiums. Das Modell, vier Jahre am KGZ zu lernen und anschliessend an ein anderes Gymnasium zu wechseln, passte nicht mehr in die Anforderungen der MAR. Ein neues Konzept war gefragt – und eine mutige Vision.
Der Plan: Ein vollwertiges Gymnasium mit eigener Matura
Der Schulrat erkannte die Chance und entschied, das Gymnasium zu einem eigenständigen, vollwertigen Gymnasium mit Hausmatur umzubauen. Ziel war es, eine staatliche und eidgenössische Anerkennung zu erlangen. Doch der Weg dorthin war herausfordernd: Das Vorhaben sollte kostenneutral umgesetzt werden. Das hiess, dass das Gymnasium weiterhin nur vier Klassen umfassen durfte. Statt eines Langzeitgymnasiums entschied man sich für ein Kurzgymnasium – eine Lösung, die realistisch und finanzierbar war.
Neues Leitbild für eine neue Ära
Mit der Umstellung von einem Progymnasium zu einem Kurzgymnasium begann ein tiefgreifender Wandel. Die Schulstrukturen mussten überarbeitet, das pädagogische Konzept angepasst und ein neues Leitbild entwickelt werden. Lehrpersonen, Schulleitung und Schulrat arbeiteten gemeinsam an der Neuausrichtung. Ziel war es, den Schülern einen durchgängigen Bildungsweg ohne Schulwechsel zu ermöglichen – mit einer Matura, die den Weg zu Hochschulen öffnete.
Ein grosser Schritt mit Weitblick
1995 war der offizielle Startschuss: Die Neuausrichtung des Gymnasiums wurde beschlossen. Schrittweise führte das KGZ die nötigen Änderungen ein. Was als notwendige Anpassung begann, entwickelte sich zu einer nachhaltigen Stärkung des Standorts. Heute steht das Kurzgymnasium als Beispiel für eine kluge Reaktion auf Reformen – ein Gymnasium, das aus einer Herausforderung eine Chance gemacht hat.