«Am 19. August war ein buntes Leben in der Stadt – das Trachtenfest fand statt. Im Hof des Landesmuseums wurde am Sonntag, den 20. August, ein katholischer Gottesdienst mit heiliger Messe und Predigt von Hochwürden Pater Raphael Häni, Ordensgemeinschaft der Benediktiner von Einsiedeln, abgehalten. Unsere Kinder sangen verschiedene Lieder aus dem Kirchengesangbuch, und alle sangeskundigen Teilnehmer – mit und ohne Tracht – sangen mit. Es war erhebend schön!
Und 14 Tage später ist die Stadt wie ausgestorben, und eine drückende Stimmung liegt über dem schönen Septembersonntag. Die Männer sind an der Grenze.»
– Sr. Hildegard Haag
Gesamtmobilisation in der Schweiz am 1. September 1939
Beginn des zweiten Weltkrieges. Während die Stadtschulen den Schulbetrieb für eine Woche einstellen, bleibt die katholische Schule geöffnet, da keine Lehrkräfte fehlen. Allerdings wird das Schulhaus teilweise vom Militär genutzt: 50 Frauen des Luftschutzes werden in der Turnhalle sowie in den Arbeitszimmern 4 und 5 untergebracht (bis zum 8. September). Dennoch müssen auch am Hirschengraben die Schülerinnen der 7. und 8. Klassen für eine Woche zu Hause bleiben. Mit den Männern an der Grenze wirkt die Stadt wie ausgestorben, die Stimmung ist bedrückend.