Die Landi als Klassenzimmer – Erlebnisse, Gesang und ein Flug über Zürich
Für die Schülerinnen des Hirschengraben war die Schweizerische Landesausstellung mehr als nur ein Ausflug. Sie besuchten die Ausstellung, sangen vor Publikum, bestaunten die Exponate und drei Drittklässlerinnen gewannen sogar einen Flug über die Stadt.
Ein Festzug in Trachten
Am 6. Mai 1939 wehten die Schweizer- und Zürcherflaggen auch am Schulhaus Hirschengraben, als die Landesausstellung feierlich eröffnet wurde. Sr. Hildegard Haag hielt diesen Tag in der Schulchronik fest: «Eröffnung der Landesausstellung. Schulfrei! ‹Fahnen heraus!› hiess es gestern in der Zeitung.» Während 3000 Sechstklässler der Stadtschulen mit Fähnchen an der Bahnhofstrasse Spalier standen, genossen die Schülerinnen des Hirschengraben den grossen Festzug in ihren Trachten – ein eindrücklicher Auftakt zu einem aussergewöhnlichen Halbjahr.
Ausflüge und Auftritte
Die monatlichen Schulspaziergänge im Juni wichen Besuchen an der Landi. Die Schülerinnen besuchten die Ausstellung bis zu vier Mal. Besonders beeindruckend waren die Gesangsauftritte der Zweit- und Drittklässlerinnen, die am 28. Mai und 17. September 1939 in der Festhalle und im «Dörfli» mehrstimmige Messen aufführten.
Höhenflug und Ausnahmezustand
Drei Drittklässlerinnen gewannen im Rahmen der Aktion «Pro Aero», bei der Abzeichen zur Unterstützung der Schweizer Luftwaffe verkauft wurden, einen Gratis-Rundflug über Zürich. Doch am 1. September 1939 stoppte die Landi für acht Tage – die Gesamtmobilmachung der Schweiz trat in Kraft. Bereits am 8. September kehrten die Schülerinnen zum «Schülertag» an die Landi zurück.
Das Ende einer grossen Schau
Am 29. Oktober 1939 endete die Landesausstellung. Zum Abschied läuteten die Kirchenglocken der Stadt. Sr. Hildegard Haag schrieb: «Es ist vorbei mit der grossen vaterländischen Schau auf den beiden Seeufern der Limmatstadt.» Für die Schülerinnen blieben die Erlebnisse unvergesslich.
Auch das SRF berichtete, zum Videobeitrag.