Koedukation am Hirschengraben – Wie aus einer Notlösung ein neues Schulmodell wurde
1973/74 markiert einen Wendepunkt für die Mädchenschule am Hirschengraben: Zum ersten Mal lernen Knaben und Mädchen gemeinsam in einer Klasse – der Startschuss für die Koedukation.
Der Beginn der Koedukation
Das 50. Schuljahr 1973/74 markiert einen Wendepunkt für die Mädchenschule am Hirschengraben. Aufgrund ungleich verteilter Anmeldungen zwischen den Standorten Sumatra und Hirschengraben entschied der Schulrat, eine Realklasse mit 8 Knaben und 10 Mädchen vom Standort Sumatra an den Hirschengraben zu verlegen. Diese Massnahme, die als praktische Lösung für ein kurzfristiges Anmeldeproblem gedacht war, wurde der Beginn einer grösseren Entwicklung.
Von da an wurden jedes Jahr ein bis zwei weitere gemischte Klassen eingeführt. Was als einmalige Lösung begann, führte zur schrittweisen Umwandlung der reinen Mädchenschule in eine koedukative Schule.
Eine Schule im Wandel
Die Einführung gemischter Klassen veränderte nicht nur die Zusammensetzung der Schülerschaft, sondern beeinflusste auch den Unterricht und die pädagogische Ausrichtung der Schule. Der Unterricht wurde zunehmend auf die Bedürfnisse beider Geschlechter ausgerichtet, was neue Anforderungen an Lehrkräfte und Schüler stellte.
Dieser Wandel war auch Teil eines grösseren gesellschaftlichen Trends hin zur Koedukation, der in den 1970er Jahren an vielen Schulen in der Schweiz Einzug hielt. Die Mädchenschule am Hirschengraben ging dabei mit gutem Beispiel voran.